Philipp Rey
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1. April 2020

Amor Fati – Liebe zum Schicksal

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Die Vergangenheit ist geschehen und die Zukunft unmöglich voraus zu sagen. Welchen Zweck hat es also mit seiner Situation unzufrieden zu sein? Alles was wir getan haben führte uns zu diesem Punkt an dem wir sind. Alles was wir und unser unmittelbares Umfeld entscheiden, alles was passiert wird uns zu einem anderen Punkt bringen. Wie wir damit umgehen ist unsere Entscheidung.

Amor Fati (die Liebe zum Schicksal) ist eine philosophische Handlungsmaxime. Von den Stoikern um Philosophenkaiser Marcus Aurelius geprägt und durch Friedrich Nietzsche wieder aufgenommen. Es beschreibt den unbedingten Willen die momentane Situation hinzunehmen und das Beste daraus zu machen. Noch mehr sogar – dass man genau diese Situation haben möchte.

Meine Formel für die Größe am Menschen ist amor fati: daß man nichts anders haben will, vorwärts nicht, rückwärts nicht, in alle Ewigkeit nicht. Das Notwendige nicht bloß ertragen, noch weniger verhehlen – aller Idealismus ist Verlogenheit vor dem Notwendigen –, sondern es lieben…
– Friedrich Nietzsche –

Friedrich Nietzsche

Ein Bewerbungsgespräch führte nicht zum Erfolg? Man wurde nicht befördert? Man hat sich den Fuß verstaucht und kann den Rest der Saison nicht für das Team da sein? Man sitzt aufgrund der Covid-19 Pandemie Zuhause aufgrund von Kurzarbeit? Alles unschöne Schicksale. Aber was bringt es der Vergangenheit oder einer eventuellen Zukunft nachzutrauern?

Chancen erkennen
Natürlich ist es möglich sich den ganzen Tag den Kopf zu zerbrechen warum man den Job oder die Beförderung nicht bekommen hat oder sich verletzt hat. Man kann sich auch Gedanken machen, wie man in Krisenzeiten finanziell über die Runden kommt oder seine Hypothek bezahlt. Diese Analyse darf nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Sorgen machen krank. Unsicherheit macht krank. Es verdirbt unser Urteilsvermögen und unsere Handlungsfreiheit. Sucht konsequent nach einem Weg, geht diesen und versucht so schnell es geht aus einer Krise etwas positives zu ziehen. Das hätten Marcus Aurelius und Friedrich Nietzsche von uns gewollt!
In jeder Situation, so schwer sie auch scheint, stecken immer auch Chancen. Wenn darin keine Chancen stecken, gibt es immer eine bessere Alternative als nichts zu tun. Vielleicht eröffnet das missglückte Bewerbungsgespräch die Möglichkeit auf andere Jobs oder die Chance auf eine Selbstständigkeit. Vielleicht muss man sich weiterbilden bevor man sich erneut bewerben kann oder befördert wird. Der verstauchte Fuß kann dazu führen in der kommenden Saison umso besser vorbereitet zu sein oder seinen Fokus auf etwas anderes als den Sport zu lenken. Die Kurzarbeit und die damit verbundene Zeit Zuhause durch die Corona Pandemie kann genutzt werden um sich weiterzuentwickeln – körperlich und geistig. Ein Netflix-Abo ist schön – jedoch nicht zielführend. Sich im Nichts-Tun zu verkriechen, statt das bestmögliche aus der Situation zu machen ist feige.

Handeln
Wenn alles getan und ein Plan entworfen ist der Krise entgegen zu gehen ist nun die Zeit des Handels gekommen. Dies ist der schwerste Part.
Man sollte das Ego zurückstellen und den Recruiter zu den Gründen befragen warum die Einstellung nicht geklappt hat. Sind diese Gründe zu ändern? Dann umsetzen! Sind Sie es nicht, so machen Sie sich durch andere Dinge attraktiv. Recherchieren Sie, wie Sie diese Voraussetzungen erfüllen können und bewerben sich wieder.
Eine Sportart besteht nicht nur aus dem Sport selbst. Wenn dieser durch die Verletzung einige Wochen und Monate nicht betrieben werden kann bieten sich andere Prioritäten. Schule, Arbeit oder Studium können nun in den Fokus geraten. Assistenzübungen können statt des Sports ausgeübt werden. Dies macht Sie schneller, besser oder stärker wenn Sie wieder einsteigen.
Die Covid-19 Pandemie wirkt mehrfach lähmend. Menschen erstarren vor Schreck. Es geht um ihre Gesundheit, die Gesundheit ihrer Liebsten, das Geschäft, die Hypothek auf dem Haus und um einiges mehr. All dies prallt gleichzeitig auf Sie ein. Angst ist jedoch immer der schlechteste Ratgeber. Verändern Sie den Blickwinkel. Welche Vorteile bringt diese Zeit? Kann ich das Geschäftsmodell von Grund auf überarbeiten? Kann ich – sofern vorhanden – meinen Klienten auch ohne persönlichen Kontakt helfen? Kann ich mich persönlich weiterentwickeln, um nach der Krise mehr verdienen zu können? Diese Fragen sind essentiell. Ohne Sie können Probleme nicht überwunden werden. Richten Sie Ihren Fokus auf diese Fragen, weg von Ihren Ängsten. Gehen Sie sie konzentriert und konstruktiv an. Entwerfen Sie sich Zeitpläne für die Arbeit, das kreative Denken oder den Sport. Struktur besiegt Panik und Prokrastination.

Wenn ich acht Stunden Zeit hätte um einen Baum zu fällen, würde ich sechs Stunden die Axt schleifen.
– Abraham Lincoln –

Abraham Lincoln

Lincolns Herangehensweise ist unbestreitbar. Jeder von uns würde sich so entscheiden. Es benötigt Vorbereitung eine Arbeit gut auszuführen. Der Unterschied ist, dass wir in der jetzigen Zeit gezwungenermaßen die Axt schärfen. Und genau das ist Nietzsches Auslegung. Wir sollten uns freuen die Zeit zu haben unsere Axt zu schärfen. Suchen Sie sich ein Problem dessen Lösung ihr Leben bereichert, Geld generiert oder ein Problem löst. Bilden Sie sich weiter. Lesen Sie Bücher. Nutzen Sie die Ihnen gegebene Zeit bestmöglich aus. Dies kann Zukunftssorgen vergessen machen, Lust auf die Zeit danach generieren und Ihnen zum Durchbruch verhelfen.

Isaac Newton schaffte in der Zeit der Pest und einer damit verbundenen zweijährigen Quarantäne auf dem Landgut seiner Eltern die Grundlagen der heutigen Mathematik. Warum sollten Sie es dann nicht auch schaffen diese Zeit zu eurem Vorteil zu nutzen?

Danke fürs Lesen! Hinterlasst gerne Kommentare, Anregungen und Verbesserungsvorschläge. Für persönlichen Kontakt könnt ihr mir via Instagram oder per Mail schreiben.

Bleibt gesund!

Philipp Rey

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