Philipp Rey
|
25. Januar 2022

Rückenschmerz Ade – eine Case – Story von Max

|

Die Vorgeschichte

Max ist Beamter, sitzt oft am Schreibtisch und fährt ziemlich weit im Auto zur Arbeit und zurück. Kommt dir bekannt vor? Na, was hat er dann wohl? Richtig! Rücken ;-).

Kurz was zu Max: Er ist Mitte 30, Familienvater, Schreibtischtäter und beruflich sehr ambitioniert. Er hat vor einem halben Jahr mit dem Rauchen aufgehört und nun auf dem besten Wege sportlicher zu werden.

Das Vorgespräch

 Er kam also zu mir in die Praxis. Die Behandlung begann mit einem ausgiebigen Vorgespräch. Dort habe ich verschiedene Risikofaktoren abgefragt, die auf eine stärkere Erkrankung oder eine Verletzung des Nervensystems hindeuten könnten.

Dies war glücklicherweise nicht der Fall und man konnte von einem zwar schmerzhaften, aber erstmal ungefährlichem Rückenschmerz ausgehen.

Generell ist Rückenschmerz ohne Ausstrahlung in die Beine oder gleichzeitigem Auftreten von anderen Faktoren wie beispielsweise Fieber, einem Unfall oder Nachtschweiß als ungefährlich einzuordnen.

Gesprächssituation Physiotherapie

Ungefährlich heißt in dem Fall nicht, dass er nicht behandlungsbedürftig ist. Rückenbeschwerden verschwinden in der Regel von selbst wieder. Wenn dies nach 4 Wochen nicht passiert ist, empfiehlt sich in jedem Fall der Gang zum Arzt und/oder Physiotherapeuten.

In Max‘ Fall bestand der Schmerz bereits seit 6 Wochen und führte immer wieder zu Konzentrationsschwächen am Arbeitsplatz. Zudem gab er aufgrund von Verunsicherung vorerst seinen Sport auf.

Rückenbeschwerden haben zum Teil psychische Co-Faktoren. So kann Stress, Unzufriedenheit am Arbeitsplatz und wenig Schlaf genauso zum Schmerzgeschehen beitragen, wie mechanische Auslöser.

Max befand sich zum Beginn der Rückenbeschwerden in einem neuen Arbeitsumfeld. Er war damit nicht unzufrieden, aber leicht gestresst durch neue Kollegen und neue Aufgaben.

Die Untersuchung und Behandlung

Im Anschluss an das Gespräch folgte eine ausführliche Untersuchung. Aus biomechanischer Sicht, war einiges am Bewegungsapparat von Max auffällig. Das nach vorne beugen und die Rotation nach rechts haben seinen Rückenschmerz provoziert. Zudem gab es Blockaden im Bereich des Iliosakralgelenks und der Lendenwirbelsäule.

Diese Blockaden wurden noch in der ersten Behandlung mittels manueller Techniken beseitigt und er war schmerzfrei. Im Nachhinein erzählte er, dass auch die Schmerzen beim Sitzen im Auto und im Büro deutlich weniger wurden.

Im Anschluss an die erste Behandlung, die ca 75 Minuten dauerte, bekam Max noch einige Eigenmobilisationen mit nach Hause, sodass er bei Bedarf Verspannungen und Blockaden selbst lösen kann.

Die Arbeit in der Therapie ist nach Beseitigung des Schmerzproblems noch nicht vorbei. Wir müssen dafür sorgen, dass die Beschwerden ausbleiben und sich Blockaden und Verspannungen nicht wieder einschleichen.

Die zweite und folgende Einheiten

In der zweiten Einheit entwickelten wir deshalb ein spezialisiertes Eigenübungsprogramm, dass Max ganz einfach von Zuhause aus durchführen kann. Zudem wurden erneut Verspannungen und Blockaden gelöst.

Die folgenden Behandlungen bestanden zu einem immer kleineren Teil aus Behandlung (Korrektur der Asymmetrien und Blockaden) und zu einem immer größeren Teil aus angepasstem Training mit Langhantel, Kettlebell, Seilzug, Matte und Co.

Max‘ Beschwerden verbesserten sich zusehends. In einer der letzten Behandlungen haben wir ein Functional Movement Screening durchgeführt.

Das Functional Movement Screening

Dies ist ein Screening-Verfahren, dass Beweglichkeit und Stabilität abverlangt. Ein sehr schlechter Score erhöht die Chance auf zukünftige Probleme des Bewegungsapparates.

Bei Max sahen wir vor allem im Bereich der Rumpfstabilität und der Beweglichkeit der hinteren Oberschenkelmuskulatur Defizite. Dies könnte auch zum Teil den Rückenschmerz erklären.

Mithilfe der FMS-App bekam Max einen weiteren Trainingsplan zur Verfügung gestellt. Dieser war speziell auf die Defizite im Testverfahren ausgelegt.  Somit mobilisierte er seine hintere Oberschenkelmuskulatur und trainierte seine Rumpfstabilität. Dies hat wiederum das Potential zukünftige Rückenschmerzepisoden zu vermeiden.

Unsere letzten Behandlungen waren im November. Ich stehe noch immer gelegentlich mit Max in Kontakt. Sein Eifer beim Training ist ungebrochen. Durch dieses regelmäßige Training sorgt er für einen gesunden und schmerzfreien Rücken. Die Therapie war im Grunde ein Kickstart für seine Gesundheit, aber das Training ist das, was zu nachhaltigen Erfolgen führt.

Checkliste Rückengesundheit

Ich habe dir in der nachfolgenden Tabelle eine Auflistung zu möglichen Risikofaktoren von Rückenschmerzen gemacht. Wenn mehr als 3 Risikofaktoren auf dich zutreffen, bist du gefährdet Rückenschmerzen zu bekommen. Versuche frühzeitig zu handeln und es nicht erst aus dem Ruder laufen zu lassen.

Risikofaktor

Ja/Nein

Du hast regelmäßig leichte Rückenschmerzen oder Verspannungen im unteren Rücken

 

Deine Hüften sind unflexibel und steif

 

Du hattest schon mal einen Bandscheibenvorfall

 

Du trainierst selten bis gar nicht

 

Du sitzt ziemlich viel und hast nicht ausreichend Bewegung täglich

 

Du hast einen stressigen Job

 

Du hast ein toxisches Arbeitsklima

 

Vielen Dank fürs Lesen und viel Erfolg bei der Beseitigung deiner Rückenbeschwerden!

Philipp

Bei Fragen oder Anmerkungen, schreibe mir eine Mail an info@philipprey.de oder klicke HIER um zum Kontaktformular zu kommen.

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp

Aktuelle Beiträge

Meine 11 Grundregeln zum Thema Ernährung
Schulterschmerz bei Überkopfsportlern beseitigen
Bewegung und die menschliche Natur