Philipp Rey
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9. Juli 2020

Die Rolle des Arbeitsplatzes bei Rückenbeschwerden

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Rückenschmerzen sind die zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit [1]. 2017 hatten 75% der Arbeitenden schon einmal mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Die meisten Rückenschmerzen sind unspezifisch, harmlos und verschwinden von selbst, auch ohne Therapie, Röntgen oder Physiotherapie [2]. Ein sehr kleiner Teil der Rückenschmerzen ist bedenklich. Dabei reden wir von 1-2% ernstzunehmender Probleme, die sofort untersucht werden müssen.
Jeder Siebte läuft jedoch Gefahr zu chronifizieren, sprich die Probleme 3 Monate und länger zu haben [1]. In diesem Artikel klären wir, welche Rolle der Arbeitsplatz bei einer Chronifizierung des Rückenschmerzes haben kann.

Rückenschmerzen sind die zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit.

Menschen die körperlich schwere Arbeit ausführen scheinen öfter von Rückenschmerz betroffen zu sein als Menschen mit körperlich leichtem Beruf. Dies geht aus den Untersuchungen der Arbeitsunfähigkeit im Verhältnis zum Beruf und dem Beschwerdebild hervor [3]. Wie stark die Präsentismus – Rate bei Schreibtischtätern ist weiß niemand. Präsentismus beschreibt das zur Arbeit gehen mit Schmerz. Auch in diesem Arbeitsfeld sollten wir also die Augen nach möglichen Risikofaktoren offenhalten.

Rauchen steigert das Risiko einer Chronifizierung.

Risiken am Arbeitsplatz
Die Gründe für den Auftritt und das Bestehenbleiben von Rückenschmerz sind unter anderem monotone Arbeitsbewegungen, Zwangshaltungen und schweres Heben und Tragen [4]. Jedoch sind auch Rauchen, Übergewicht und psychosoziale Faktoren mögliche Auslöser oder Verstärker von Rückenschmerz [5]. . Psychosoziale Faktoren ist ein Sammelbegriff für Stress und privaten sowie persönlichen Herausforderungen.

Konflikte mit Vorgesetzten können den Schmerz verstärken.

Konflikte mit Vorgesetzten oder mit Kollegen im Sinne des Mobbings sind außerdem Treiber einer Chronifizierung. Das Gleiche geschieht durch eine negative Erwartung von der Rückkehr in den Beruf aus Angst vor erneutem Schmerz [5].

Was kann ich als Arbeitgeber tun?

  • Flache Arbeitshierarchien fördern die Gesundheit.

    Achten Sie auf ein gutes Arbeitsumfeld, in dem niedrige Hierarchien herrschen und die Mitarbeitenden sich wohlfühlen.

  • Vermeiden Sie monotone Belastungen durch eine Vielfalt an Aufgaben, die erledigt werden können. Lassen Sie die Aufgaben über ein Rotationsprinzip verteilen. Dies ist sowohl für den Körper, als auch für den Geist eine Wohltat.
  • Schaffen Sie einen Ausgleich für Ihre Mitarbeiter. Dabei gibt es Unmengen an guten Ideen. Firmenleasing für E-Bikes, ein kleines Zubrot zur Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder das Anbieten von bewegten Pausen ist nur ein Bruchteil der Möglichkeiten.
  • Erarbeiten Sie ein gutes Konzept zur Wiedereingliederung bzw. haben Sie immer einen Plan B, wenn ein Mitarbeiter vorübergehend seiner Arbeit nicht nachkommen kann.

Möchten Sie mit mir zusammen Ideen zur Gesundheitsförderung für Ihr Unternehmen erarbeiten? Dann schreiben Sie mir hier.

Darüber hinaus freue ich mich immer über konstruktive Kritik. Lassen Sie doch gerne einen Kommentar da.

Vielen Dank fürs Lesen!
Ihr Philipp Rey

 

 


 

[1]: DAK Gesundheit (2018): Immer mehr Patienten mit Rückenschmerzen in Klinik. [elektronische Ausgabe]. auf: https://www.dak.de/dak/bundes-themen/gesundheitsreport-2018-1970320.html
[2]: Koes, Bart W., PhD*; van Tulder, Maurits W., PhD†; Ostelo, Raymond, MSc‡; Kim Burton, A., PhD, DO§; Waddell, Gordon, DSc, MD, FRCS∥ Clinical Guidelines for the Management of Low Back Pain in Primary Care: An International Comparison, Spine: November 15, 2001 – Volume 26 – Issue 22 – p 2504-2513
[3]: Liebers F., Brendler C., Latza U. (2016). Berufsspezifisches Risiko für das Auftreten von Arbeitsunfähigkeit durch Muskel-Skelett-Erkrankungen und Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems– Bestimmung von Berufen mit ho-her Relevanz für die Prävention. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
[4]: Da Costa B., Vieira E. (2009). Risk factors for workrelated musculoskeletal disorders: a systematic review of recent longitudinal studies. In: American Journal of Industrial Medicine, 53 (3), S.285-323.
[5]: Bundesärztekammer, Kassenärztliche Bundesvereinigung, Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (2017). Nationale Versogungsleitlinie Kreuzschmerz. Berlin: 2. Auflage.

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